Keine Angst vorm leeren Blatt
Ob sie einen Flyer oder einen Newsletter texten oder gar ein Buch schreiben wollen: Viele Menschen haben Angst vorm leeren Blatt, vorm blinkenden Cursor auf dem leeren Bildschirm. Es will ihnen einfach nichts einfallen. Darum fangen viele erst gar nicht an zu schreiben.
Die größten Blockaden sind zu hohe Erwartungen an sich selbst und ein falsches Bild von Journalisten und Autoren. Kaum ein Mensch bringt seine Gedanken sofort formvollendet zu Papier oder in den PC. Selbst Antoine de Saint-Exupéry hat das Manuskript für sein Buch „Der kleine Prinz“ über 40-mal umgeschrieben! Deshalb:
1. SCHRAUBEN SIE IHRE ERWARTUNGEN HERUNTER!
2. NEHMEN SIE SICH ZEIT
Dazu gehört auch eine gute Planung. Wenn Sie beispielsweise am 20. einen Newsletter ausschicken sollen, fangen Sie nicht erst am 19. mit dem Schreiben an, sondern …
3. SAMMELN SIE!
Und zwar alles, was Ihnen zum Thema einfällt. Dazu gibt es etliche Kreativmethoden wie eine Mindmap oder das KaWa von Vera F. Birkenbihl. Mehr dazu demnächst in meinem Blog. Wenn Sie genug Ideen gesammelt haben, dann …
4. SCHREIBEN SIE DRAUFLOS
Eine gute Methode, den inneren Zensor auszuschalten, ist, täglich zu schreiben. Die amerikanische Autorin Julia Cameron nennt es Morgenseiten (jeden Morgen drei Seiten schreiben), andere „Free Writing“ oder automatisches Schreiben (am besten mit der Hand). Sie lernen dabei, Ihre Texte nicht zu beurteilen, sondern die Schrift einfach fließen zu lassen. Selbst wenn Sie zu Beginn nur „Es fällt mir nichts ein“ schreiben – Hauptsache, der Stift ruht nicht. Es wird Ihnen garantiert schnell etwas einfallen!
5. ORTSWECHSEL können oft Wunder wirken. Bleiben Sie nicht wie hypnotisiert vor dem PC sitzen, sondern gehen Sie mit Ihrem Laptop (ein Schreibblock tut’s für den Anfang auch) beispielsweise in ein Café. Tatsächlich gab und gibt es viele Autoren, die im Café schreiben. Möglicherweise inspirieren Sie aber ein Museum, belebte Plätze oder ein Bahnhof mehr – probieren Sie es aus.
6. DEN BRUNNEN FÜLLEN
Besuchen Sie eine Ausstellung oder ein Konzert, um Ihren „inneren Brunnen“, wie Julia Cameron die uns allen innewohnende Kreativität nennt, wieder zu füllen. Sogar alltägliche Tätigkeiten wie Kochen, Gartenarbeit oder ein schönes Bad können dazu beitragen.
7. NOTIZBUCH
Selbst bei einem Familienausflug oder beim Treffen mit Freunden kann es geschehen, dass Sie die Muse anfällt. Halten Sie Ideen unbedingt immer sofort schriftlich fest, am besten in einem kleinen Notizbuch, das Sie immer bei sich haben. Denn leider sind Ideen sehr flüchtig, und der geniale Einfall, den Sie unterwegs hatten, hat sich zurück am PC meist in Luft aufgelöst.
8. MIT OFFENEN AUGEN UND OHREN durch die Welt gehen. Heben Sie Zeitungsausschnitte etc. zu jenen Themen, über die Sie schreiben wollen, auf – am besten in einer eigenen Sammelbox. Auch wenn Sie ein Thema besonders interessiert, über das Sie momentan noch nicht schreiben wollen bzw. müssen.
9. DIE SINNE SCHÄRFEN
Machen Sie einen Spaziergang. Viele Menschen haben verlernt, die Natur und den Lauf der Jahreszeiten zu beobachten, dem Singen der Vögel oder dem Rauschen der Blätter zu lauschen. Es wird Ihr Schreiben lebendiger und authentischer machen. Und: innehalten, seine Gedanken mal für einen Augenblick loslassen, das ist die beste Quelle für Kreativität!
Schließlich haben Sie eine Menge Text gesammelt und nun geht’s ans …
10. ÜBERARBEITEN
Tipps fürs Überarbeiten finden Sie demnächst in meinem Blog.
„Amateure sitzen und warten auf Inspiration. Der Rest von uns steht einfach auf und macht sich an die Arbeit.“ (Stephen King)